Wenn du Retinol in deine Hautpflegeroutine einbinden möchtest, gibt es einige Punkte, auf die du achten solltest. Wir erklären dir, welche das sind und wie du die optimale Wirkung eines Retinol Serums erzielen kannst.
Well-Aging-Pflege mit Retinol: Wir fragen Dr. Emi Arpa
Retinol zeichnet sich durch seine vielfältige Wirkungsweise aus und ist vor allem im Bereich Well-Aging beliebt. Wir haben die Dermatologin Dr. Emi Arpa zum Thema Well-Aging-Pflege mit Retinol befragt.
Liebe Dr. Emi, Retinol ist ein beliebter Wirkstoff in der
Well-Aging-Pflege. Warum ist das so?
Retinol ist ein vielfach erprobter und gut erforschter Wirkstoff. Da er wirklich vielseitig ist, bietet er eine ganze Reihe an Vorteilen für die Hautpflege: Retinol unterstützt nicht nur den Regenerationsprozess der Haut, sondern fördert auch die Kollagenproduktion – und das sogar in den tieferen Hautschichten. Außerdem fördert Retinol die Bildung neuer Hautzellen und verfeinert das Hautbild. Darum ist der Wirkstoff ideal, um die sichtbaren Anzeichen von Hautalterung zu mildern und einer Neuentstehung vorzubeugen.
Wie sieht deiner Meinung nach die optimale
Well-Aging-Pflege mit Retinol aus?
Am besten wird Retinol als fester Teil der täglichen Beauty-Routine integriert. Das sogenannte Skincare Layering sorgt dafür, dass die Haut rundum gepflegt wird. Das heißt: Gesicht reinigen, gegebenenfalls mit einem Toner klären, Retinol Serum auftragen und die Routine mit einer Anti-Aging-Creme abschließen. Retinol in Form eines Serums kann leichter in die Haut einziehen als eine Creme und seine Wirkung so in den tieferen Hautschichten entfalten. Ein Serum mit Retinol ist die richtige Wahl, wenn du auf der Suche nach einer konzentrierten, nicht fettenden Intensivpflege bist.
Wie sieht die optimale Anwendung von Retinol aus?
Generell sollte Retinol eher abends verwendet werden, damit es die Haut in der Nacht bei der Regeneration unterstützen kann. Für Beginner reichen hier 3 – 4 Tropfen bei einer Anwendung von zwei Abenden pro Woche. Auch kommt die Haut so nicht direkt mit Sonnenlicht in Kontakt. Am nächsten Morgen bitte den Sonnenschutz nicht vergessen. Außerdem gilt bei der Well-Aging-Pflege mit Retinol: Der Mix macht’s. Ich empfehle darum die Nutzung von Wirkstoffen, die die Wirkung von Retinol auf die Haut noch verstärken.
Und welche Wirkstoffe wirken zusätzlich?
Ich bin großer Fan von hochwertigen Inhaltsstoffen und Wirkstoffkombination, die sich ideal ergänzen. Ganz oben auf der Liste stehen Vitamin C, Vitamin E, Hyaluron, Niacinamid und AHA- sowie BHA-Säuren. Sie alle lassen sich wunderbar mit Retinol kombinieren und können die Wirkung einer Retinol-Hautpflege verstärken. Vitamine und Niacinamid helfen dabei, die Haut vor freien Radikalen zu schützen und Falten sowie Pigmentflecken entgegenzuwirken. Hyaluron versorgt die Haut mit viel Feuchtigkeit und lässt sie dadurch prall und glatt wirken. AHA-und BHA-Säuren sorgen für einen sanften, aber effektiven Peeling-Effekt und verleihen der Haut einen frischen Glow.
Warum ist es so wichtig, einen Sonnenschutz nach der
Anwendung von Retinol zu nutzen?
Retinol reduziert die Hornhaut und steigert somit die Lichtempfindlichkeit der Haut. Benutzen wir nach der Anwendung keinen Sonnenschutz, kann sich das in mehrfacher Hinsicht auf die Haut auswirken. Zunächst steigt natürlich das Risiko für einen Sonnenbrand. Die erhöhte Lichtempfindlichkeit der Haut bedeutet aber auch, dass die Bildung von Falten und Pigmentflecken begünstigt wird. Auch bereits vorhandene Anzeichen von Hautalterung können so verstärkt werden. Dabei soll eine Well-Aging-Pflege mit Retinol ja genau das Gegenteil bewirken. Deshalb ist es sinnvoll, tagsüber einen Breitband UV-Schutz mit einem hohen Lichtschutzfaktor zu verwenden.
Nun gibt es Produkte mit unterschiedlich hohen
Konzentrationen an Retinol. Wie viel Prozent Retinol empfiehlst du?
Die ideale Konzentration von Retinol richtet sich vor allem danach, ob die Haut mit dem Wirkstoff schon einmal in Berührung gekommen ist. Retinol ist auch in geringen Konzentrationen bereits sehr effektiv, darum gilt das Motto „je mehr, desto besser“ hier nicht.
- niedrige Dosierung: 0,01 % bis 0,03 % Retinol
- mittlere Dosierung: 0,04 % bis 0,1 % Retinol
- hohe Dosierung: 0,2 % bis 1 % Retinol
Als Retinol-Neuling ist es in jedem Fall wichtig, langsam anzufangen und die Konzentration allmählich zu steigern. So kann sich die Haut an den Wirkstoff gewöhnen und das Risiko für Irritationen ist geringer.
Was ist das Besondere an dem LIFTACTIV Retinol Serum von Vichy?
Von einem Retinol Serum erwarten wir vor allem zwei Dinge: sichtbare Ergebnisse und eine sehr hohe Verträglichkeit. Das LIFTACTIV Retinol Serum enthält 0,2 % pures Retinol und ausgewählte probiotische Extrakte. Diese Zusammensetzung beschleunigt die Zellerneuerung, ist aber auch gleichzeitig sanft zur Haut und so auch für empfindliche Haut geeignet.
Wie schnell kann man Ergebnisse bei der Anwendung von
Retinol sehen?
Meist wünschen wir uns von unserer Hautpflege ein sofort sichtbares Ergebnis. Retinol braucht allerdings seine Zeit, um sichtbare Erfolge zu liefern. Je nach Hautzustand und verwendeter Wirkstoffkonzentration dauert das einige Wochen. Das liegt daran, dass der Wirkstoff nicht nur oberflächlich arbeitet, sondern die Haut auch in der Tiefe unterstützt. Geduld und regelmäßige Anwendung zahlen sich hier in jedem Fall aus, denn das Ergebnis kann sich auch langfristig sehen lassen.