Die verstärkte Produktivität der Talgdrüsen sowie die Neigung zu Spätakne sind in der Regel hormonell bedingt und können durch unterschiedliche Faktoren ausgelöst werden. Hier findest du einen Überblick zu den möglichen Einflussfaktoren als Ursache von Erwachsenenakne.
Spätakne durch genetische Veranlagung
Zu Akne neigende Haut kann zum Teil erblich bedingt sein. Zwar scheint es kein spezifisches Gen zu geben, das die Entstehung von Akne Tarda fördert, dennoch spielen die Gene eine gewisse Rolle. Die Genetik kann beispielsweise Einfluss darauf haben, wie effektiv das Immunsystem das sogenannte Propionibacterium acnes abwehrt.(2) Dieses Bakterium ist ein natürlicher Teil der Hautflora, kann bei einer Überbesiedlung aber auch Anzeichen von Erwachsenenakne begünstigen. Zudem geben Studien Hinweise darauf, dass die Neigung zu Akne Tarda stärker ist, wenn die Eltern oder Geschwister ebenfalls von Spätakne betroffen waren.(3)
Hormonelle Veränderungen führen zu Altersakne
Eine Veränderung des körpereigenen Hormonhaushalts kann auch im Erwachsenenalter Anzeichen hormoneller Spätakne auslösen. Dies können beispielsweise eine Schwangerschaft, das Absetzen der Pille oder die Wechseljahre sein. Durch diese Einflüsse kommt es meist zu einem unausgeglichenen Verhältnis zwischen den Sexualhormonen – genauer gesagt, zwischen den weiblichen Östrogenen und den männlichen Androgenen. Besteht ein Überschuss an Androgenen, begünstigt das eine erhöhte Aktivität der Talgdrüsen. Somit ist Erwachsenenakne mit 35 oder auch Akne ab 40 Jahren nicht ungewöhnlich.
Unausgewogene Ernährung als Ursache für Akne Tarda
Auch eine unausgewogene Ernährung kann unter Umständen eine Ursache für Akne Tarda sein. Eine sehr zuckerhaltige Ernährung beispielsweise sorgt dafür, dass der Blutzuckerspiegel rasch ansteigt. Es wird vermutet, dass dadurch das Hormon Androgen verstärkt ausgeschüttet wird. Dies kann eine übermäßige Talgproduktion nach sich ziehen, wodurch wiederum Anzeichen von Hautunreinheiten entstehen können. Auch der Verzehr von Milch steht im Verdacht, ein möglicher Auslöser von Hautunreinheiten zu sein.
Spätakne durch körperlichen und emotionalen Stress
Der menschliche Körper reagiert in Stresssituationen sehr sensibel, sodass bei körperlichem und seelischem Stress ebenfalls Hautunreinheiten auftreten können. Der Körper schüttet unter Anspannung die Stresshormone Cortisol und Adrenalin aus, wodurch die Talgproduktion angeregt wird.(4) Zudem werden inflammatorische Prozesse in Gang gesetzt, welche die Entstehung von Erwachsenenakne ebenfalls begünstigen.
Falsche Hautpflege bei Erwachsenenakne
Zeigen sich die ersten feinen Linien und Fältchen im Gesicht, greifen viele Frauen zu einer reichhaltigeren Pflege. Je nach Hauttyp können fetthaltige Cremes die Haut jedoch überpflegen: die Poren verstopfen und Anzeichen von Hautunreinheiten werden begünstigt. Auch sogenannte komedogene Inhaltsstoffe haben diesen Effekt auf die Haut.
Zusammenhang von Spätakne und ungesundem Lebensstil
Auch der individuelle Lebensstil kann sich sichtbar auf die Haut auswirken. Nikotin beispielsweise steht in Verdacht, die Entstehung von Erwachsenenakne zu begünstigen. Ein eindeutiger Zusammenhang ist wissenschaftlich allerdings bislang nicht belegt und die Studienlage ist widersprüchlich. Es ist jedoch möglich, dass hohe Dosen von Nikotin zu einer übermäßigen Verhornung der Hautzellen führen. Darüber hinaus enthält Zigarettenrauch Stoffe, die inflammatorische Prozesse begünstigen.(5) Auch andere Faktoren wie Alkohol oder Schlafmangel können das Hautbild beeinflussen, die Hautschutzbarriere schwächen und Anzeichen von Inflammationen auslösen oder verstärken.
Altersakne durch Inhaltsstoffe von Medikamenten
Die Einnahme bestimmter Medikamente kann Anzeichen von Akne bei Erwachsenen ebenfalls begünstigen. Dazu gehören unter anderem Antibiotika, Anabolika, Psychopharmaka und Neuroleptika. In manchen Fällen kann es deshalb ratsam sein, mit dem behandelnden Arzt über einen Medikamentenwechsel zu sprechen.