Neben dem Melasma kann die Haut im Laufe der Schwangerschaft noch weitere Veränderungen entwickeln, die ebenfalls häufig mit den Hormonen zusammenhängen. Zwar bemerken die meisten Schwangeren im zweiten Trimester den sogenannten Schwangerschafts-Glow, was am erhöhten Östrogen- und Progesteronspiegel liegt. Diese weiblichen Hormone sorgen dafür, dass die Haut stärker durchblutet wird, besser Wasser speichern und mehr straffendes Kollagen bilden kann. Dadurch erscheint sie rosig und prall, kleine Falten scheinen regelrecht aufgepolstert. Bevor es aber dazu kommt, erfahren viele Frauen zu Beginn ihrer Schwangerschaft, dass sich ihr Hautzustand zunächst verschlechtert.
Unreine und fettige Haut in der Schwangerschaft
Eine der häufigsten Begleiterscheinungen einer Schwangerschaft ist eine insgesamt eher fettige, unreine Haut. Vor allem im ersten und oft auch wieder im letzten Trimester kommt es zu einer solchen Schwangerschaftsakne, die nicht nur im Gesicht, sondern auch auf Rücken und Dekolleté auftreten kann. Grund ist ein temporärer Überschuss an männlichen Hormonen (Androgenen), die das Wachstum der Hornzellen beschleunigen und die Produktivität der Talgdrüsen anregen ¬– mit der Folge, dass die Poren verstopfen, sich entzünden und Unreinheiten wie Pickel und Mitesser entstehen. Auch wenn es auf den ersten Blick logisch erscheint, solltest du bei der Pflege nicht auf stark austrocknende Produkte setzen – das würde die Talgbildung nur zusätzlich anregen. Viel besser sind leichte, nicht komedogene (porenverstopfende) Texturen, z.B. das NORMADERM Probio-BHA Anti-Unreinheiten Serum gegen hormonell bedingte Unreinheiten aus der NORMADERM-Linie von Vichy. Die Produkte enthalten neben feuchtigkeitsspendender Hyaluronsäure und probiotischen Extrakten auch antibakterielle und entzündungshemmende Wirkstoffe wie Salicylsäure und Zink, die sanft klären, die Talgproduktion regulieren und die Poren verfeinern.
Tipp: Um deine Haut besonders tiefenwirksam und schonend zugleich zu klären, kannst du sie ein- bis zweimal wöchentlich mit einem Dampfbad mit beruhigenden Zusätzen wie Kamille verwöhnen. Dafür das Gesicht erst mit einem milden Waschgel reinigen, dann für 15 Minuten über eine Schale mit heißem Wasser beugen. Anschließend ist die Haut besonders aufnahmebereit für die Pflege, etwa eine porenverfeinernde Gesichtsmaske mit Peeling-Effekt.
Trockene und juckende Haut in der Schwangerschaft
Während Androgene (zu denen auch Testosteron zählt) die Talgdrüsen anregen, reduzieren Östrogene die Talgproduktion. Gleichzeitig begünstigt Östrogen Wassereinlagerungen am Körper, wodurch es der Haut an Feuchtigkeit fehlen kann. Zusätzlich muss sich die Haut im Laufe der Schwangerschaft extrem dehnen, was die Spannungsgefühle noch verstärkt. Viele Schwangere leiden daher zumindest zeitweise unter trockener, rissiger und schuppiger Haut.
Auch das Mikrobiom, die natürliche Hautflora aus unzähligen Mikroorganismen, kann durch die hormonelle Umstellung durcheinandergeraten und seine Abwehr- und Schutzfunktionen gestört werden. Infolgedessen reagiert das Immunsystem auf eigentlich harmlose Allergene mit Entzündungen. Liegt zudem eine genetisch bedingte Neigung zu Neurodermitis vor, entwickelt sich daraus häufig eine Schwangerschaftsdermatose: atopische Ekzeme mit großflächigen Rötungen, Trockenheit und starkem Juckreiz. Um die Symptome zu lindern, helfen folgende Maßnahmen:
- Haut so schonend wie möglich waschen: Statt ausgiebig und heiß zu baden solltest du möglichst kurz und lauwarm duschen, da Hitze der Haut Feuchtigkeit entzieht. Auch Seife nur sparsam verwenden und darauf achten, dass sie pH-hautneutral ist. Anschließend die Haut nicht grob trockenrubbeln, sondern nur sanft abtupfen.
- Rückfettende und feuchtigkeitsspendende Cremes verwenden: Um die angegriffene Hautschutzbarriere zu regenerieren, sind reichhaltige Cremes mit Lipiden wie Ceramide oder Squalan sowie natürliche Feuchthaltesubstanzen wie Hyaluron, Urea oder Glycerin ideal. Als Teil des hauteigenen Hydrolipidfilms stärken sie die Schutzfunktionen der Haut, bewahren sie vor Feuchtigkeitsverlust und dem Eindringen von Keimen und Reizstoffen.
- Auf Reizauslöser achten: Pflegeprodukte mit viel Alkohol, Parfum und Farbstoffen besser meiden, da sie deine Haut irritieren können – selbst dann, wenn du sie zuvor immer gut vertragen hast.
- Locker und luftig kleiden: Weite Kleidung aus natürlichen Materialien wie Baumwolle, Leinen oder Tencel verursacht keine unangenehme Reibung, lässt die Haut atmen und verbessert das Hautklima. Das gleiche gilt übrigens auch für die Bettwäsche!
- Mit Medikamenten nachhelfen: Bei Bedarf kann in Absprache mit dem Arzt auch ein mildes Kortisonpräparat oder ein Antihistaminikum eingenommen werden, um unangenehmen Juckreiz zu lindern.