8 Fragen an Dr. Emi rund um Anti-Aging und Faltenvorbeugung

Dr. Emi: Die Hautalterung ist ein komplexer Prozess, der einerseits durch genetische Faktoren, andererseits durch externe Faktoren bedingt ist. Externe Faktoren, die die Haut altern lassen, sind unter anderem UV-Strahlung, mechanische Belastung, Stress sowie der Konsum von Nikotin und Alkohol. Durch diese beiden Faktoren kommt es mit zunehmendem Alter zur Verminderung des Unterhautfettgewebes und der elastischen Bindegewebsfasern Kollagen und Elastin. Fibroblasten, die die elastischen Fasern produzieren, nehmen mit dem Alter ab, da sich Zellen seltener teilen als bei jüngerer Haut. Dadurch kommt es auch zu einem Verlust des Wassergehalts und somit der Spannkraft der Haut, wodurch zunächst feine Linien und später tiefere Falten entstehen können.

Dr. Emi: Die Haut unter den Augen ist besonders dünn und daher sehr empfindlich gegenüber äußeren Einflüssen, beispielsweise UV-Strahlung, Schlafmangel oder Austrocknung. Dadurch können Augenfalten und Mimikfalten wie Krähenfüße begünstigt und früh sichtbar werden. Die perioralen Falten, feine Knitterfalten, die sich um den Mund herum bilden und auch Plisseefalten genannt werden, treten häufig bei Rauchern in späteren Lebensjahren auf. Man spricht daher auch von Raucherfalten.

Dr. Emi: Einer der wichtigsten Faktoren, um Falten vorzubeugen, ist regelmäßiger UV-Schutz, da vor allem UVA-Strahlen für die lichtbedingte Hautalterung verantwortlich sind. Zudem sollte man negative Umwelteinflüsse wie Luftverschmutzung, Rauchen, Stress oder Schlafmangel möglichst meiden. Dadurch wird der oxidative Stress für Körper und Haut vermindert und somit der vorzeitigen Hautalterung vorgebeugt. Zudem ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr von Bedeutung. Hier ein Beispiel: bei geringer Flüssigkeitszufuhr kommt es auch zu einer unzureichenden Durchfeuchtung der Haut. Dadurch kann die Haut trockener werden und Trockenheitsfalten bilden. Außerdem sollte die Hautpflege an den eigenen Hautbedürfnissen angepasst werden. Neben dem Sofort-Effekt kann die richtige Hautpflege auch langfristig ein wichtiger Faktor in der Anti-Aging-Pflege sein und sollte nicht unterschätzt werden.

Dr. Emi: Natürlich können vorherrschende Falten nicht weggezaubert werden – und das sollten sie auch nicht, denn in einem bestimmten Maß gehören Falten zum Älterwerden dazu. Als störend empfunden werden sollten Falten wenn überhaupt nur dann, wenn sie zu früh auftreten. Genau das kann man mit bestimmten Verhaltensweisen und einer guten Hautpflege verhindern und so der Hautalterung vorbeugen.

Dr. Emi: Folgende Inhaltsstoffe haben sich in der Anti-Aging-Pflege bewährt:

 

• Hyaluronsäure eignet sich sehr gut, um Falten vorzubeugen und zu mildern, da dieser Wirkstoff die Haut mit viel Feuchtigkeit versorgt und somit Trockenheitsfalten glätten und zu mehr Spannkraft und Volumen führen kann.
  
  
• Auch Retinol  mildert kleine Fältchen und Pigmentflecken, indem es die Zellerneuerung anregt und die Hautoberfläche entschuppt. Dadurch wirkt die Haut ebenmäßiger, feinporiger und glatter.
  
  
• Außerdem sollte Vitamin C meiner Meinung nach in keiner Hautpflegeroutine fehlen, da es als Antioxidans die Haut vor freien Radikalen schützt – dem Hauptauslöser für vorzeitige Hautalterung. Zudem fördert dieser Inhaltsstoff die Neubildung von Kollagen und kann zu strafferer Haut und weniger Falten beitragen.

Dr. Emi: Die Konzentration von Anti-Aging-Stoffen sollte vorher natürlich auf Wirksamkeit und Verträglichkeit getestet worden sein. Wenn bestimmte Stoffe in einer zu hohen Konzentration vorliegen, können diese eher zu Irritationen führen – gerade bei sehr potenten Wirkstoffen wie Retinol. Ist die Konzentration jedoch zu niedrig, können Inhaltsstoffe nicht wirken. Deshalb immer die Inhaltsangaben und Konzentrationen checken. Ein Beispiel: Hyaluronsäure-Konzentrationen über 1,5 % kann die Haut gar nicht aufnehmen. Bei Vitamin C hingegen sind höhere Konzentrationen definitiv empfehlenswert, um eine sichtbare Anti-Aging-Wirkung zu erzielen.

Dr. Emi: Die Hautalterung beginnt zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr. Also sollte ab diesem Zeitpunkt mit der Vorbeugung begonnen werden. Wobei natürlich auf einen ausreichenden UV-Schutz bereits in der Kindheit geachtet werden sollte, um Sonnenbränden und irreversiblen Zellschäden durch UV-Strahlen vorzubeugen. Im Allgemeinen kann ich sagen, dass mit einer guten Hautpflegeroutine mit geeigneten Anti-Aging-Pflegeprodukten nicht früh genug gestartet werden kann.

Dr. Emi: UV-Schutz sollte immer in der Anti-Aging-Pflege enthalten sein. Zudem sind Inhaltsstoffe wie Retinol und Vitamin C wichtige Bestandteile, um die Haut vor freien Radikalen zu schützen und somit der vorzeitigen Hautalterung vorzubeugen sowie Falten zu mildern.

Die richtige Anti-Aging-Pflege sollte keine Maßnahme sein, die irgendwann im Zuge des Älterwerdens ergriffen wird, sondern vielmehr ein Prozess, der schon frühzeitig beginnt und dadurch der Hautalterung vorbeugt. Mit dem Wissen, was Falten verursachen kann, und der richtigen Anti-Aging-Pflege kannst du deine Haut jeden Tag dabei unterstützen, Falten vorzubeugen und zu mildern.