Haarausfall betrifft sowohl Frauen als auch Männer, aber die Ursachen und Erscheinungsformen unterscheiden sich manchmal. Frauen erleben häufig diffusen Haarausfall, bei dem das Haar gleichmäßig dünner wird. Bei Männern hingegen ist Haarausfall meist lokalisiert und zeigt sich oft zuerst an den Schläfen oder am Oberkopf.
Im Folgenden werfen wir einen Blick auf die häufigsten Ursachen für Haarausfall und wie sie bei Männern und Frauen auftreten.
Hormoneller Haarausfall
Hormonelle Veränderungen sind eine der Hauptursachen für Haarausfall bei Frauen. In bestimmten Lebensphasen, wie während der Schwangerschaft, nach einer Geburt oder in den Wechseljahren, beeinflussen hormonelle Schwankungen den natürlichen Haarzyklus.
- Wechseljahre: Sinkende Östrogenspiegel in den Wechseljahren verkürzen die Wachstumsphase der Haare. Das Haar wird dünner und fällt schneller aus.
- Schwangerschaft und postpartaler Haarausfall: Während der Schwangerschaft sorgen hohe Hormonwerte für kräftigeres Haar. Nach der Geburt sinken diese Werte abrupt, was zu einem verstärkten, aber meist temporären Haarausfall führt. Dieser reguliert sich in der Regel innerhalb weniger Monate.
Genetisch bedingter Haarausfall
Haarausfall bei Männern ist häufig genetisch bedingt (androgenetische Alopezie). Hier spielt das Hormon Dihydrotestosteron (DHT) eine entscheidende Rolle. DHT bewirkt, dass die Haarfollikel schrumpfen und weniger Haare produzieren. Dieser Prozess zeigt sich meist durch Geheimratsecken und lichter werdendes Haar am Oberkopf. Die Empfindlichkeit gegenüber DHT ist genetisch bedingt und wird oft vererbt.
Saisonaler Haarausfall
Hast du schon einmal bemerkt, dass du im Herbst oder Frühling mehr Haare verlierst? Besonders im Herbst und Frühling, wenn die Temperaturen schwanken und weniger Sonnenlicht verfügbar ist, gerät der Haarzyklus aus dem Gleichgewicht. Das führt dazu, dass mehr Haare als üblich in die Ruhephase übergehen und schließlich ausfallen.
Aber wie lange dauert saisonaler Haarausfall? In der Regel ist dieser Zustand nur vorübergehend und kann einige Wochen anhalten. Er reguliert sich oft von selbst, sobald sich der Körper an die neuen Umgebungsbedingungen angepasst hat.
Weitere Faktoren für Haarausfall
Neben hormonellen und genetischen Ursachen gibt es weitere äußere Faktoren, die den Haarverlust bei beiden Geschlechtern beeinflussen:
- Chronischer Stress beeinflusst den Hormonhaushalt und stört den Haarzyklus, was zu vermehrtem Haarausfall führen kann.
- Eine unausgewogene Ernährung, die an essenziellen Nährstoffen wie Biotin, Zink und Eisen mangelt, beeinträchtigt das Haarwachstum. Ohne diese Nährstoffe können die Haare schwächer werden und fallen leichter aus.
- Übermäßiges Styling, häufiges Färben oder der Einsatz von Hitze (z.B. durch Glätteisen oder Föhn) schädigen die Haarstruktur und die Kopfhaut. Auch straffe Frisuren oder ständiges Ziehen am Haar können die Haarwurzeln schwächen und zu Haarverlust führen.
- Haarausfall kann auch von Medikamenten ausgelöst werden wie beispielsweise durch bestimmte Analgetika, Antidepressiva oder Zystostika(1). Letztere kommen vor allem in Chemotherapien zum Einsatz