Haarausfall kann verschiedene Ursachen haben und von unterschiedlichen Erscheinungsbildern geprägt sein.
Erblich bedingter Haarausfall
Der erblich bedingte Haarausfall (androgenetische Alopezie) ist die häufigste Form von Haarausfall bei Männern(3) und betrifft diese auch deutlich häufiger als Frauen.(4) Bei dieser Art des Haarverlusts besteht eine genetisch bedingte Überempfindlichkeit des Haarfollikels gegenüber dem männlichen Sexualhormon Dihydrotestosteron (DHT). Der erblich bedingte Haarausfall beginnt in der Regel an den Schläfen und verursacht die berühmten Geheimratsecken beim Mann. Der Haarverlust setzt sich von dort in die Scheitelregion bis zum Hinterkopf fort und hinterlässt dort schließlich meist einen hufeisenförmigen Saum an Haaren. In einigen Fällen kann es auch zu einer vollständigen Glatze kommen.
Kreisrunder Haarausfall
Kreisrunder Haarausfall zeichnet sich durch einzelne oder mehrere ovale bis runde, teils abgegrenzte kahle Stellen aus. Dieser Haarausfall verläuft häufig in Schüben und kann neben dem Kopfhaar auch die Haare am Körper betreffen. Die Ursache für kreisrunden Haarausfall ist noch nicht eindeutig geklärt. Es kommen jedoch verschiedene Auslöser in Frage:
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Immunsystem
Eine Autoimmunreaktion könnte dafür verantwortlich sein, dass sich die körpereigenen Abwehrzellen gegen die Zellen in den Haarwurzeln richten.
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Genetische Veranlagung
In einigen Fällen scheint der kreisrunde Haarausfall innerhalb der Familie gehäuft aufzutreten. Es ist daher möglich, dass eine gewisse genetische Veranlagung zu kreisrundem Haarausfall vorhanden ist.
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Stress
Nicht selten wird diese Art von Haarausfall in Zusammenhang mit Stress beobachtet. Hier scheint vor allem eine Verbindung zu mentalem und emotionalem Stress zu bestehen, wie beispielsweise Prüfungen, aber auch Trauerfälle oder ähnliches.
Eine Besonderheit des kreisrunden Haarausfalls ist, dass er in einigen Fällen spontan von allein zurückgeht.
Diffuser und plötzlicher Haarausfall
Diffuser oder auch plötzlicher Haarausfall zeichnet sich insbesondere durch einen Verlust der Haare aus, der innerhalb kurzer Zeit den gesamten Kopf betrifft. Ähnlich wie bei kreisrundem Haarausfall können die Ursachen auch hier verschieden sein. Dazu gehören unter anderem bestimmte Medikamente, Strahlentherapie, bestimmte Stoffwechselstörungen, Nährstoffmangel sowie eine Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse.(5)
Altersbedingter Haarausfall
Der erblich bedingte Haarausfall wird häufig als altersbedingter Haarausfall bezeichnet. Typischerweise wird diese Form des Haarverlusts um das 40. Bis 50. Lebensjahr sichtbar. Die Anzeichen können aber auch schon wesentlich früher auftreten. Ein genetisch bedingter Haarausfall in jungen Jahren ab 20 oder auch ab 30 Jahren ist keine Seltenheit. Der Verlauf und die Ausprägung des Haarausfalls können dabei stark variieren.
Schuppen und Haarausfall
Neigt die Kopfhaut zu Schuppenbildung und Juckreiz in Verbindung mit einem fettigen Haaransatz, kann beispielsweise ein Pilz die Ursache sein. Haarausfall ist in diesem Fall nicht immer gegeben, ein Zusammenhang ist jedoch möglich. Wird die Kopfhaut durch einen Pilz oder häufiges Kratzen irritiert und geschwächt, kann dies das Haarwachstum negativ beeinflussen. Hier gilt es also in erster Linie, die Kopfhaut zu beruhigen und für eine normale, ausgeglichene Schuppenbildung zu sorgen. Dazu eignen sich spezielle Tinkturen vom Arzt sowie Shampoos für empfindliche und zu Schuppen neigende Kopfhaut.
Sonstige Ursachen für Haarausfall
Neben den bereits genannten Arten des Haarausfalls gibt es noch einige besondere Anliegen, die zu einem Verlust der Haare führen können.
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Angeborene Alopezie: Ein Gendefekt, durch den keine oder nur wenige Haare wachsen
- Traktionsalopezie: Haarverlust besonders im Bereich der Stirn und Schläfen durch anhaltende mechanische Beanspruchung, wie beispielsweise durch das Tragen eines straffen Zopfes
- Trichotillomanie: Zwanghaftes Zupfen oder Ziehen an den Haaren; meist ausgelöst durch innere Ängste