Die Symptome der Wechseljahre: Was passiert mit meinem Körper?

Die Wechseljahre, auch Klimakterium genannt, sind eine natürliche Phase im Leben jeder Frau. Sie markieren das Ende der fruchtbaren Jahre und gehen mit hormonellen Veränderungen einher. Doch auf welche körperlichen und emotionalen Symptome kannst du dich genau einstellen?

Die natürliche Veränderung: Hormone im Wandel

Der hormonelle Wandel beginnt schon in jungen Jahren: Mit der ersten Eizelle und später mit der ersten Menstruation. Im Durchschnitt erlebt ein Mädchen ihre erste Periode zwischen neun und 15 Jahren. Ab diesem Zeitpunkt durchläuft eine Frau etwa 400 bis 500 Menstruationszyklen während ihres Lebens. Um das 50. Lebensjahr herum ist der Vorrat an Eizellen schließlich erschöpft, und es kommt zur letzten Monatsblutung – der Menopause. In dieser Phase stellt der Körper die Produktion der weiblichen Hormone Östrogen und Progesteron ein und muss sich erstmal neu einstellen. Diese Umstellung sorgt zunächst für etwas Chaos im Hormonhaushalt – die Wechseljahre haben begonnen.

Die 4 Phasen der Wechseljahre

Die Wechseljahre bei der Frau bringen unterschiedliche Symptome mit sich und sind ein komplexer und individueller Prozess. Plötzlich ist nichts mehr wie zuvor und das passiert schneller als man denkt. Doch in welchem Alter findet der Wechsel in die neue Lebensphase statt? Bei einigen Frauen beginnt diese Lebensphase früher, bei anderen später. Aber in jedem Fall ist dieser Prozess durch vier verschiedene Phasen gekennzeichnet: 

 

  1. die Prämenopause
  2. die Perimenopause
  3. die tatsächliche Menopause 
  4. die Postmenopause

 

Jede der Phasen bringt spezifische hormonelle Veränderungen und Symptome mit. Um den Übergang vom fruchtbaren zum nicht fruchtbaren Lebensabschnitt besser zu verstehen, kann es helfen, die einzelnen vier Phasen der Wechseljahre näher zu betrachten. 

 

Die ersten Symptome der Wechseljahre und wie du mit ihnen umgehst

Die Wechseljahre sind Teil eines neuen Lebensabschnitts, der die Frau sowohl körperlich als auch psychisch sehr beansprucht. Dabei erlebt jede Frau die Wechseljahre anders. Einige berichten bloß von trockener Haut, jede zweite bis dritte Frau hat jedoch mit weitaus schwereren Beschwerden, wie z.B. mit grippeähnlichen Symptomen, zu kämpfen. Was genau das hormonelle Chaos in deinem Körper veranstaltet, schauen wir uns nun im Detail an.  in deinem Körper veranstaltet, schauen wir uns nun im Detail an.

 

Gut zu wissen: Auch Frauen ohne Gebärmutter kommen in die Wechseljahre. Nach einer partiellen Hysterektomie setzen die Wechseljahre dann meist zwei Jahre früher ein und bringen die gleichen Symptome mit sich wie die Wechseljahre bei Frauen mit Gebärmutter. 

 

Hitzewallungen, Nachtschweiß und Schlafstörungen

Hitzewallungen sind eines der häufigsten Symptome der Wechseljahre, die jede zweite Frau betreffen. Sie können plötzlich auftreten und von einem intensiven Wärmegefühl begleitet werden, das oft mit einem roten Gesicht und starkem Schwitzen einhergeht. Wenn du nach einer Abkühlung für zwischendurch suchst, ist das erfrischende Thermalwasser-Spray genau das richtige für dich.

 

Nachtschweiß kann deinen Schlaf stören und zu Erschöpfung führen. Allerdings treten Schlafstörungen grundsätzlich während des Älterwerdens auf und müssen nicht immer ein Indiz für die Wechseljahre sein. Nichtsdestotrotz hängen diese beiden Symptome miteinander zusammen. Hitzewallungen werden außerdem oft von Herzklopfen und Schwindelgefühlen begleitet. Wenn diese in Wallungen auftreten, sind sie meist harmlos. Wenn sie über einen längeren Zeitraum anhalten, solltest du ärztlichen Rat einholen. 

 

Mentale Symptome in den Wechseljahren

Die richtige Einstellung der Hormone Östrogen und Progesteron ist enorm wichtig für das physische aber auch für das psychische Wohlbefinden der Frau. Dieses Gleichgewicht ist in den Wechseljahren leider nicht gegeben – es kommt zu Stimmungsschwankungen . Es entstehen ein Progesteronmangel sowie eine Östrogendominanz und etwa 60 % der Frauen entwickeln während dieser Zeit sogar eine depressive Verstimmung.(1) Zu den möglichen Anzeichen einer depressiven Verstimmung, die sich auch zu einer Depression in den Wechseljahren entwickeln kann, gehören u.a.: 

 

  • Gefühl der inneren Leere
  • Erschöpfung, Energiemangel und Müdigkeit 
  • Antriebslosigkeit und Lustlosigkeit
  • Reizbarkeit
  • Gefühl der Hoffnungslosigkeit

 

Doch was kann man gegen depressive Verstimmungen tun? Bewegung! So kann Yoga beispielsweise bei der Entspannung helfen. Generell ist es empfehlenswert Sport zu treiben, da körperliche Aktivität den Hormonspiegel der Stresshormone senkt und gleichzeitig Glückshormone produziert. Außerdem kann es helfen, sich während dieser besonderen Lebensphase emotionale Unterstützung zu holen und gegebenenfalls professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Eine Gesprächstherapie kann dir z.B. helfen, besser mit diesen Herausforderungen umzugehen. 

 

Gewichtszunahme 

Ein verlangsamter Stoffwechsel und hormonelle Veränderungen können zu einer Gewichtszunahme in den Wechseljahren und einer veränderten Fettverteilung führen, die insbesondere im Bauchbereich auftritt. Eine gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung sind entscheidend, um dein Gewicht zu kontrollieren und deine Gesundheit zu erhalten. Versuche, auf eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und magerem Eiweiß zu achten.

Aber vergiss dabei nie: Gewichtsschwankungen sind total normal und kein Maßstab für Schönheit!


Veränderungen der Haut und Haare 

Der dominierende Östrogenmangel wirkt sich außerdem auf die Kollagenbildung aus – und zwar negativ. Durch den Kollagenverlust in den Wechseljahren verliert die Haut an Elastizität. Zusätzlich ist das Bindegewebe nicht mehr in der Lage, ausreichend Feuchtigkeit zu speichern. So kann es zu trockener Haut, Juckreiz und Faltenbildung kommen. Daher solltest du eine intensive Feuchtigkeitspflege in deinen Fünfzigern nicht unterschätzen. Eine spezielle Gesichtscreme für die Wechseljahre kann helfen, derartige Hautveränderungen in den Wechseljahren  zu mildern. Achte zudem darauf, ausreichend Wasser zu trinken und dich vor übermäßiger Sonneneinstrahlung zu schützen. Zudem kann der sinkende Östrogenspiegel Auswirkungen auf deine Haare haben, was zu dünnerem Haar und Haarausfall führen kann. In diesem Fall bieten sich spezielle Shampoos gegen Haarausfall an, die deine Haare stärken und deren Strahlkraft unterstützen.  

 

Verminderte Knochendichte 

Auch hier spielt der Östrogenmangel eine Rolle, denn er kann die Knochendichte verringern und das Risiko für Osteoporose erhöhen. Aus diesem Grund solltest du während der Wechseljahre auf eine ausreichende Zufuhr von Kalzium und Vitamin D achten. Um eine mögliche Osteoporose währende der Wechseljahre im Blick zu behalten und dieser frühzeitig entgegenzuwirken, ist eine Messung der Knochendichte um das 50. Lebensjahr empfehlenswert.

 

Veränderungen im Genitalbereich 

Außerdem wirkt sich der Östrogenmangel auf deine Schleimhäute aus. Sie werden dünner und sensibler, weshalb eine Reizblase und Blasenentzündungen keine seltenen Symptome während der Wechseljahre darstellen. Auch Scheidentrockenheit gehört zu den häufigsten Problemen gegen Ende der Wechseljahre. Die Folgen sind Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, Reizungen, Brennen und ein damit einhergehendes reduziertes sexuelles Verlangen. Gleitmittel und tägliches Eincremen mit einer vaginale Feuchtigkeitscreme können in diesem Fall Linderung schaffen. Zudem ist eine offene Kommunikation mit deinem Partner der Schlüssel für dein Wohlbefinden.  

 

Wie kann ich die Symptome der Wechseljahre lindern?

Jede Frau erfährt die Wechseljahre und die damit verbundenen Symptome auf verschiedene Weisen und so gibt es auch vielfältige Möglichkeiten, diese Phase angenehmer zu gestalten.

 

Ernährung 

Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige körperliche Aktivität sind laut Ernährungswissenschaftlerin Brigit-Christiane Zyriax essenziell, um den Körper zu unterstützen und das allgemeine Wohlbefinden zu fördern.(2) Durch eine kalziumhaltige Ernährung kannst du deinen Körper z.B. dabei unterstützen, deine Knochengesundheit zu erhalten. Dafür eignen sich Milchprodukte, Brokkoli oder auch Mineralwasser, welches besonders kalziumhaltig ist. Ebenso solltest du Wert auf eine ballastreiche Ernährung und viel Obst und Gemüse legen. Übermäßiger Fleischkonsum sowie Tabak und Alkohol sollten nach Möglichkeit vermieden werden.

 

Gut zu wissen: Eine gesunde Ernährung hat enorme Auswirkungen auf deine Haut. Als unser größtes Organ, schützt sie uns täglich vor äußeren Einflüssen. Damit sie dabei nicht ihre Strahlkraft verliert, kannst du deine Haut mit der richtigen Ernährung und sog. Superfoods unterstützen.

 

Klassische Hormontherapie

Bei starken Beschwerden kann eine ärztlich begleitete Hormontherapie in Erwägung gezogen werden. Wichtig ist, sich regelmäßig ärztlich beraten zu lassen und individuelle Lösungen zu finden, die den persönlichen Bedürfnissen entsprechen. Laut Gynäkologin Katrin Schaudig ist dies eine sehr effektive Methode, allerdings müsse man auch vorsichtig sein: „Die klassische Hormonbehandlung hilft in den meisten Fällen sehr gut, aber sie geht bei langfristiger Anwendung mit einem etwas erhöhten Brustkrebsrisiko einher. Daher sollte man vor und während der Therapie die Brust regelmäßig untersuchen lassen.“

 

Pflanzliche Mittel und Meditation

Pflanzliche Präparate können dahingegen natürliche Alternativen zur Linderung von Symptomen bieten. So können Traubensilberkerze(3) und Hopfen gegen Hitzewallungen helfen, während die Yamswurzel das sogenannte Diosgenin enthält. Dies weist eine strukturelle Ähnlichkeit zu Progesteron auf und kann deinen Hormonhaushalt unterstützen.(4) Zudem empfehlen wir Techniken zur Stressbewältigung wie Yoga, Meditation oder Atemübungen auszuprobieren, die emotionale Schwankungen während der Wechseljahre mildern können.

 

Mit Gelassenheit durch die Wechseljahre

Die Wechseljahre sind eine natürliche Phase im Leben jeder Frau. Du bist mit den damit einhergehenden körperlichen und emotionalen Veränderungen also nicht allein. Indem du die Symptome der Wechseljahre verstehst und lernst, wie du mit ihnen umgehen kannst, lässt sich die Zeit mit mehr Gelassenheit und Wohlbefinden durchstehen. Eine positive Einstellung und aktive Selbstfürsorge spielen dabei eine zentrale Rolle.

 

Sieh die Wechseljahre als eine Gelegenheit, neue Wege zu finden, auf deinen Körper zu achten und positive Veränderungen in dein Leben zu integrieren. Mit einer gelassenen und offenen Haltung kannst du diese Phase nicht nur überstehen, sondern auch wertvolle Erkenntnisse über dich und deinen Körper gewinnen.

 

Wir würden uns freuen, dich bei dieser Reise in und durch deine neue Lebensphase zu begleiten und bieten dir hier eine ganze Reihe an Expertentipps für die Wechseljahre. Lass uns das Thema der Wechseljahre gemeinsam enttabuisieren, in den Austausch mit anderen Frauen gehen und das Beste draus machen.

 

 

 

Quellen:

1)https://menoelle.com/wechseljahre/depressionen

2)https://www.menopause-gesellschaft.de/experteninterviews/

3)https://journals.lww.com/menopausejournal/abstract/2023/07000/black_cohosh_extracts_in_women_with_menopausal.12.aspx 

4)https://deutscher-gesundheits-fachkreis.de/blogs/erfahrungen/meno

 
 
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