Ist Aluminiumchlorid im Deo schädlich?

Die Diskussion um Aluminium in Deos ist seit Jahren ein heißes Thema in der Beautywelt. Viele fragen sich, ob aluminiumhaltige Deos ein gesundheitliches Risiko bergen. Wir schauen, woher diese Bedenken kommen und werfen einen genaueren Blick auf die aktuelle Studienlage.

Was macht Aluminium im Deo?

Reden wir von Deo, umfasst dieser Begriff eigentlich zwei Produktarten: Deodorants und Anti-Transpirantien. Deodorants wirken, indem sie dank antibakterieller Wirkstoffe die Bakterien außer Gefecht setzen, die den Schweiß zersetzen und dabei für den typischen Schweißgeruch sorgen. Zusätzlich überdecken sie entstehende Gerüche mit feinen Duftnoten. Die Schweißbildung hemmen können sie jedoch nicht. Das gelingt ausschließlich mit Anti-Transpirantien. Um den Schweißfluss zu verringern oder gar ganz zu stoppen, hat sich Aluminiumchlorid (genauer gesagt: Aluminiumchlorohydrat) in Anti-Transpirantien als sehr wirksam erwiesen. Sie verengen nach dem Auftragen die Schweißdrüsen oberflächlich und vorübergehend, sodass weniger Schweiß an die Hautoberfläche gelangt. 

Warum steht Aluminium in der Kritik?

Nachdem Aluminium bereits viele Jahre in Anti-Transpirantien zum Einsatz gekommen war, wurden plötzlich Stimmen gegen den Wirkstoff laut. Experten gaben zu Bedenken, dass das in Deos verwendete Aluminium sich im Körper anreichern und ab einer bestimmten Dosis gesundheitliche Schäden verursachen könnte. Denn: Aluminium ist das dritthäufigste Element der Erdkruste und kommt somit natürlicherweise in Trinkwasser, Pflanzen und vielen Lebensmitteln vor. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (kurz: EFSA für European Food Safety Authority) legte 2008 einen Bericht vor, indem sie einen wöchentlich tolerierbaren Aluminium-Wert von einem Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht ermittelt hatte. Die Experten gingen jedoch gleichzeitig davon aus, dass ein Großteil der europäischen Bevölkerung diesen Wert allein durch die Nahrungsaufnahme bereits überschreiten würde.(1)

 

Brustkrebs durch Aluminium im Deo?

Im Jahr 2011 rückten Forscher Aluminium in Deos in den Fokus, als sie erhöhte Aluminiummengen in der Brustflüssigkeit von Brustkrebspatientinnen nachweisen konnten.(2) Man vermutete, dass die Nähe der Achseln zum Brustgewebe in Verbindung mit dem Langzeitgebrauch von aluminiumhaltigen Deos dazu beigetragen hatte. Dies warf die Frage auf, inwieweit die Aluminiumchlorid in Anti-Transpirantien über die Haut aufgenommen werden – und ob auf diese Weise die Entstehung von Brustkrebs und anderen Erkrankungen (beispielsweise Alzheimer) gefördert wird. Das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (kurz: BfR) veröffentlichte im Februar 2014 zu dem Thema eine Stellungnahme.(3) Darin konnte nicht ausgeschlossen werden, dass eine langfristige Anwendung von aluminiumhaltigen kosmetischen Mitteln den von der EFSA empfohlenen Wert dauerhaft überschreiten könnte. Das BfR wies aber auch auf eine unklare wissenschaftliche Studienlage und einen erhöhten Forschungsbedarf hin. 

Bedenkliches Aluminium in Deos: Ist das wirklich schädlich?

In den folgenden Jahren wurde weiter geforscht, sodass dem BfR schließlich im Jahr 2020 drei Humanstudien zur dermalen Bioverfügbarkeit von Aluminium aus ACH-haltigen Anti-Transpirantien vorlagen. Aufgrund der Ergebnisse nahm das BfR eine erneute Risikobewertung vor, die im Oktober 2023 noch einmal aktualisiert wurde. In dieser aktuellen Stellungnahme stuft das Bundesinstitut für Risikobewertung das gesundheitliche Risiko als sehr niedrig ein und beruft sich dabei auf den gegenwärtigen wissenschaftlichen Kenntnisstand. Es müsse zwar immer die Gesamtaufnahme von Aluminium über Lebensmittel und aluminiumhaltige Produkte berücksichtigt werden, jedoch sei der Beitrag von Aluminium in Deos zur Gesamtbelastung wesentlich geringer als in der Vergangenheit angenommen. Gesundheitliche Beeinträchtigungen durch die regelmäßige Anwendung von aluminiumhaltigen Deos seien somit eher nicht zu erwarten.(4)

 

Extratipps für eine sichere Anwendung deines Deos 

Zusätzlich zur generellen Entwarnung des BfR kannst du mit der richtigen Anwendung von aluminiumhaltigen Deos für noch mehr Sicherheit sorgen. Wende Anti-Transpirantien am besten nicht direkt nach der Rasur und ausschließlich auf intakter Haut an. Auf diese Weise kannst du verhindern, dass mehr Aluminiumsalze als gewollt durch Mikroverletzungen der Haut aufgenommen werden. Ist deine Haut sehr sensibel, achte zudem auf Deo-Formeln speziell für empfindliche Haut, um Irritationen vorzubeugen. Das Vichy DEO Anti-Transpirant 48H für empfindliche Haut ist ein sanft formuliertes Anti-Transpirant ohne Duftstoffe und ohne Alkohol. Es wirkt Schweiß- und Geruchsbildung bis zu 48 Stunden entgegen und hinterlässt ein angenehmes Hautgefühl. 

 

Deo ohne Aluminium

Möchtest du dennoch lieber eine aluminiumfreie Variante nutzen, kannst du auf unsere Alternativen zurückgreifen. Der Vichy MINERAL-DEODORANT 48H Deo-Roller ohne Aluminiumsalze hemmt die Schweiß- und Geruchsbildung dank Zinkglukonat und sorgt für langanhaltende Frische bis zu 48 Stunden. Die sanfte Formel ohne Alkohol und Duftstoffe ermöglicht auch bei sensibler Haut eine optimale Wirksamkeit und Verträglichkeit. 

Fazit: Entwarnung für Aluminium in Deos

Deos mit Aluminium bieten eine effektive Lösung gegen starkes Schwitzen und unangenehme Gerüche. Aktuelle Studien legen nahe, dass bei der dauerhaften Verwendung von aluminiumhaltigen Anti-Transpirantien nicht mit gesundheitlichen Folgen zu rechnen ist. Die Entscheidung, ob du ein Deo mit oder Aluminium verwenden solltest, hängt daher allem von deinen persönlichen Vorlieben ab. Wähle dein Deodorant oder Anti-Transpirant den Bedürfnissen deiner Haut entsprechend aus, um den besten Schutz im Alltag und beim Sport zu gewährleisten.

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Quellen

1. European Food Safety Authority. EFSA Advises on the Safety of Aluminium in Food. Stand: 2008. URL: https://www.efsa.europa.eu/en/news/efsa-advises-safety-aluminium-food
 
2. Darbe, P.D. et al. Aluminium and human breast diseases. J Inorg Biochem. 2011 Nov; 105(11):1484-8. URL: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/22099158/
 
3. Bundesinstitut für Risikobewertung. Aluminiumhaltige Antitranspirantien tragen zur Aufnahme von Aluminium bei. Stand: 2014. URL: https://www.bfr.bund.de/cm/343/aluminiumhaltige-antitranspirantien-tragen-zur-aufnahme-von-aluminium-bei.pdf
 
4. Bundesinstitut für Risikobewertung. Neue Studien zu aluminiumhaltigen Antitranspirantien. Stand: 2023. URL: https://www.bfr.bund.de/cm/343/neue-studien-zu-aluminiumhaltigen-antitranspirantien-gesundheitliche-beeinträchtigungen-durch-aluminium-aufnahme-ueber-die-haut-sind-unwahrscheinlich.pdf

 
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